Beschreibung
Lockcard Wallet Test | Wie schlägt sich das „Höhle der Löwen“ Portemonnaie?
Da ist es endlich! Das Slim Wallet von Lockcard, einem Start-Up, das sogar in der Fernsehsendung „Höhle der Löwen“ zu sehen war. Ihr habt euch gewünscht, dass wir dieses Wallet einmal für euch testen und das haben wir natürlich getan. Und ob die Löwen hier einen guten Deal gemacht haben oder ob das eher nicht so ein gutes Produkt ist, klären wir hier im Lockcard Wallet Test.
Allgemeine Infos aus dem Lockcard Wallet Test
OK, als erstes möchten wir uns im Lockcard Wallet Test erst mal diese ganzen Slim Wallets in „freier Wildbahn“ vorstellen. Denn es gibt im Grunde genommen zwei große Strömungen:
Erstens: Die Konservativen! Das sind Wallets, die versuchen mehr oder weniger wie ein herkömmliches Portemonnaie zu sein, nur das die einzelnen Bestandteile etwas smarter angeordnet sind und dadurch das Ganze etwas kleiner wird.
Zweitens: Die Innovativen! Das sind Wallets, die versuchen einzelne Bestandteile komplett zu verändern, mit dem Ziel das Ganze noch weiter zu verkleinern. Bei einigen geht das sogar so weit, dass im Grunde kein Bestandteil mehr so ist, wie in einem herkömmlichen Portemonnaie und genau dazu gehört auch unser Slim Wallet von Lockcard.
Wir haben hier also einen relativ hohen Innovationsgrad, da ist es unserer Meinung nach wenig verwunderlich, dass die Löwen in der Sendung ganze 200.000 € für 25% der Unternehmensanteile geben wollten. Später kam es dann etwas anders und man hat sich auf eine andere Art der Zusammenarbeit geeinigt, aber: Das will schon was heißen!
Was sind die Besonderheiten im Lockcard Wallet Test?
Ist das jetzt also das Portemonnaie von morgen, das hier jetzt vor uns auf dem Tisch liegt? – Sagen wir’s mal so: Es fängt zumindest ganz gut an im Lockcard Wallet Test: Optisch wirkt das Ganze schonmal sehr futuristisch und ist mit 8,6 mal 5,8 Zentimetern praktisch so klein wie eine EC-Karte. Dazu sind 0,9 Zentimeter in der Tiefe schlanker als alles, was wir bis jetzt hier auf dem Tisch hatten und auch 44 Gramm Eigengewicht sind hier ein guter Wert. Weiter bietet Lockcard ein Modular aufgebautes System, bei dem man sich so einige nützliche Dinge dazukaufen und das Wallet damit aufrüsten kann:
Uns gefällt zum Beispiel der „Holder“ ganz gut, mit dem man sich einen festen Platz für sein Wallet einrichten kann, aber auch die verschiedenen Slider sind hilfreich, bspw. für SD-Karten oder auch: Für Schlüssel! Das ist auch der Grund warum das Ganze „Lockcard“ heißt, denn mit sowas haben die Jungs aus dem Start-Up seiner Zeit mal angefangen. Auch die Außenplatten gibt es in verschiedenen Varianten, zum Beispiel mit Platz für ein Apple AirTag oder MultiLock.
In der Standard-Variante, wie hier bei uns im Lockcard Wallet Test, kommt das Wallet allerdings erstmal ohne dieses ganze Zubehör. Was es aber immer mit dazu gibt ist eine Art Papp-Verpackung, die man grundsätzlich auch als Geschenkbox verwenden kann. Ganz nett sieht das Ganze auch aus, allerdings deutlich schlichter, als bei den meisten anderen Wallets, die wir so getestet haben. Was wir grundsätzlich etwas schade finden ist, dass es scheinbar nur eine Farbe gibt. Zumindest haben wir nichts Anderes gefunden, da könnte man unserer Meinung nach nochmal nachbessern.
Der Praktische Teil unseres Lockcard Wallet Test
Soweit so gut! Kommen wir zum ersten Teil unseres Praxistests, nämlich Funktionsweise und Bedienung! Bestimmt fragt ihr euch schon die ganze Zeit: „Wie funktioniert das denn überhaupt? Wie krieg ich denn da meine ganzen Sachen rein?“
Im Grunde ist es ganz einfach! Die Jungs von Lockcard führen es auf ihrer Website auch sehr anschaulich vor:
Karten werden einfach zwischen die Außenplatten gedrückt. Scheine werden gefaltet und in das Coin Case gelegt, Münzen einfach oben drauf und für schnelleren Zugriff kann man wenn gewünscht noch einen Schein unters Elastikband klemmen! Das wars! Alles verstaut!
Das Wallet im Alltag
Schön und gut denkt ihr euch jetzt! Da sitzt einer und bepackt sein Portemonnaie! Eine echte Bezahlsituation ist das jetzt aber nicht! – Und was sollen wir sagen: Ihr habt recht! Deshalb haben wir keine Kosten und Mühen gescheut und ein professionelles Kassensystem aufgebaut, um eine echte Bezahlsituation nachzustellen, und – eins nehmen wir jetzt schonmal vorweg – hier offenbaren sich die ersten Schwächen im Lockcard Wallet Test. Aber von Anfang an:
Wir stehen also mit dem Portemonnaie an unserer Kasse und wollen nun unsere Müller-Milch, die aufgrund der Inflation mittlerweile 12,99 kostet, mit Karte bezahlen. Wir ziehen also den ganzen Stapel raus, drücken das Coin Case zurück und haben idealerweise die EC-Karte an der obersten Stelle einsortiert, weil es die Karte ist, die wir am häufigsten brauchen. In dem Fall ist es ganz einfach: Wir blockieren die dahinterliegenden Karten, ziehen die EC-Karte raus und schieben sie nach der Bezahlung einfach wieder zurück.
Wars das?
Will man dagegen eine andere Karte zum Bezahlen nehmen, wird es etwas fummelig im Lockcard Wallet Test: Man fächert den Stapel auf und versucht die gewünschte Karte so frei zu bekommen, dass man sie zu packen kriegt. Beim rausziehen kann man dann seine Fingerfertigkeit beweisen, da es nicht so leicht ist, bei einem aufgefächerten Stapel die übrigen Karten zu blockieren! Gerade im Eifer des Gefechts, passiert es dann doch sehr leicht, dass die ein oder andere Karte einfach mit rausflutscht. Das allerdings – und das muss man dazu sagen – ist auch bei anderen Wallets so, die mit diesem System arbeiten. Übrigens ist das Wallet ausgelegt auf bis zu 15 Karten, der Übersichtlichkeit halber würde ich euch aber empfehlen, es auf 5 bis 10 Karten zu beschränken.
Ach ja: Auch der 4er Pack Joghurt, den wir für 18,99 im Sonderangebot entdeckt haben, muss noch bezahlt werden. Perfekt um die Bargeld-Bedienung zu testen. Dafür ziehen wir das Coin Case im Lockcard Wallet Test raus und fummeln den Schein unter dem Münzgeld weg. Etwas hakelig aber geht an sich noch klar. Interessant wird’s dann, wenn man einen Schein zurück bekommt. Den wieder zurück unter die Münzen zu friemeln, klappt zwar mit etwas Übung aber hui, da werden die Leute die hinter euch an der Kasse stehen schon etwas ungeduldig. Von daher lieber den Schein direkt in den Schnellzugriff stecken, das ist auf jeden entspannter.
Wer den Taler nicht ehrt ist das Wallet nicht Wert
Was Münzen angeht ist es ebenfalls nicht ganz so komfortabel wie bei einem herkömmlichen Portemonnaie, hat aber unterm Strich ganz gut funktioniert. Stellt euch aber drauf ein, dass ihr nicht sonderlich viele Münzen in das Coin Case reinbekommt. Zumindest wenn ihr das Standard Coin Case verwendet. – Im Endeffekt ist das aber ein guter Zeitpunkt, um das Thema Bargeld einmal anzusprechen. Denn: Beobachtet man die innovativen Slim Wallets in ihrer natürlichen Umgebung, sieht man, dass eine Evolution stattgefunden hat. Anders als ihre konservativen Gegenstücke, für die Bargeld zumindest ein Stück weit noch eine wichtige Nahrungsquelle ist, ernähren sich die innovativen Wallets am liebsten nur noch von Plastik. Bargeld fassen sie nur noch an, wenn‘s wirklich unbedingt sein muss. Für euch da draußen bedeutet das: Kauft euch ein Slim Wallet wie das von Lockcard bitte nur dann, wenn Bargeld für euch keine oder zumindest keine allzu große Rolle mehr spielt.
NFC Schutz
Es gibt nämlich zwei Dinge, vor denen diese Slim Wallets große Angst haben. Und der erste dieser Punkte ist, dass jemand von außen auf ihre Daten zugreift. Mittlerweile sind EC- und Kreditkarten in aller Regel NFC-fähig, das heißt man kann mit ihnen kontaktlos bezahlen und das könnte sich ja der ein oder andere Bösewicht zu Nutze machen. – Das mag zwar sein, aber beim Lockcard Wallet wird man da nicht weit kommen.
Wir haben im Lockcard Wallet Test festgestellt, dass die Außenplatten des Slim Wallets aus Aluminium sind und dieses Material schirmt vor ungewollten Zugriffen ab. Und nein: Das sagen wir nicht einfach nur so, wir haben es auch getestet! Wir haben ein NFC-Terminal hier – für gewöhnlich steht es direkt neben unserem professionellen Kassensystem – und damit haben wir das Lockcard Wallet auf die Probe gestellt. Kurzum: Die EC-Karte wird vom Terminal erkannt, steckt sie allerdings im Wallet können wir machen was wir wollen, das Terminal macht keinen Mucks!
Innere Sicherheit
Aber wie wir grad schon angedeutet haben, gibt es noch einen zweiten Punkt, vor dem sich diese Slim Wallets fürchten und das ist die – nennen wir es mal – „innere Sicherheit“. Und das ist das Ding: Da gibt es gute und weniger gute Nachrichten. Fangen wir mit den guten Nachrichten an: Die Sachen im Wallet fallen nicht so einfach raus. Bei diesen Konstruktionen, die mit losen Teilen sind und mit Bändern zusammengehalten werden, ist das manchmal so eine Sache, wenn die einen ordentlichen Stoß abbekommen. Da kann einem auch mal der Inhalt um die Ohren fliegen. Ist aber in diesem Fall nicht so. Selbst wenn man ordentlich schüttelt, bewegt sich da nicht viel. Man kann hier auf jeden Fall sagen, die Sachen sind Safe!
Dementgegen fühlen sich eure Karten nicht ganz so wohl in derartigen Slim Wallets. Ausgekleidete Einzelfächer sucht man im Lockcard Wallet Test vergebens. Stattdessen liegen die Karten alle aufeinander und beim raus- und reintun ziehen sie sich gegenseitig in Mitleidenschaft. Wie bei den meisten innovativen Slim Wallets haben auch hier bei Lockcard unsere Testkarten entsprechende Spuren gezeigt. Das ist natürlich nicht so schön, aber man muss fairer Weise dazu sagen, dass es weniger dramatisch ist, als man jetzt vielleicht denkt. Bei uns aus dem Team sind einige schon vor Jahren komplett auf diese Slim Wallets umgestiegen und noch ist bei keinem eine Karte so kaputt gegangen, dass sie nicht mehr funktioniert.
Unser Fazit
In der Höhle der Löwen sind gleich mehrere der Investoren auf das Start Up angesprungen. Warum? Ganz klar weil es sich hier um einen sehr innovativen Ansatz handelt und wenn es danach geht, hätte ich als Investor genauso gehandelt. In der Praxis ist es dann aber gerade der hohe Innovationsgrad, der die Schwächen dieses Systems befeuert! Immer kleiner muss es nämlich sein, was ja grundsätzlich auch gut ist, weil es dann in der Hosentasche nicht mehr so aufträgt, aber praktischer werden diese Wallets zunächst eigentlich nicht. 🡪 Man muss sich komplett umgewöhnen, was natürlich Zeit kostet, man braucht grundsätzlich mehr Übung und Fingerfertigkeit als bei einem herkömmlichen Portemonnaie und man muss oder sollte zunehmend auf Bargeld verzichten.
Dementgegen bietet das Modular aufgebaute System viele Features und Erweiterungsmöglichkeiten, was schon so weit geht, dass man mittlerweile Schlüssel per Karte in sein Wallet steckt und nicht mehr am Bund mit sich führt. Weiter wird auch der Trend ohne Bargeld rumzulaufen früher oder später sicher auch in Deutschland ankommen, sodass man also sagen kann, die Löwen haben hier ein Stück weit in die Zukunft investiert. Sollten wir das also auch tun? 🡪 Das hängt im Wesentlichen von der persönlichen Einstellung ab. Wenn man keinen Bock mehr auf ausgebeulte Hosentaschen hat, nicht mehr so viel Wert auf Bargeld legt und Lust hat sich zu entwickeln und was Neues auszuprobieren, dann kann man den Trend hier getrost mitgehen. Und ja, das Slim Wallet von Lockcard könnte hier der Anfang sein, wobei man sagen muss: Ein sanfter Übergang wäre das jetzt nicht! Wohl eher ein Sprung ins kalte Wasser!