Beschreibung
Ninja Double Stack XL Test | Lohnt das besondere Konzept?
Heißluftfritteusen mit doppeltem Garraum sind inzwischen keine Seltenheit mehr und versprechen viel Flexibilität auf kleinem Raum. Die Ninja Double Stack XL bietet das auch, allerdings sind die beiden Garräume übereinander angeordnet – ein ungewöhnlicher Aufbau, der Platz sparen und gleichzeitig unabhängiges Garen ermöglichen soll. Ob das Konzept im Alltag wirklich überzeugt und wie sich die Heißluftfritteuse in der Praxis schlägt, erfahrt ihr im Ninja Double Stack XL Test.
Ein Rundumschlag im Ninja Double Stack XL Test
Bevor wir zum praktischen Teil unseres Ninja Double Stack XL Test kommen, schauen wir uns zunächst einige Grundinfos an. Die Ninja Double Stack XL kommt mit einer Leistung von 2470 Watt und einem Fassungsvermögen von 9,5 l. Das besondere Feature dieses Geräts ist, dass es in die Höhe baut und nicht in die Breite. Das bedeutet, wir haben hier zwei übereinanderliegende Garräume und nicht, wie bei klassischen Doppelkammer-Heißluftfritteusen, zwei nebeneinanderliegende Garräume. Dadurch lässt sich das Gerät in der Küche deutlich leichter unterbringen. Es passt sogar auf die Arbeitsplatte und auch unter die Hängeschränke. Zur Sicherheit sollte man zu Hause jedoch vorher ausmessen, ob das Gerät wirklich passt. Das Gerät selbst hat eine Höhe von 38 cm und eine Breite von 29 cm. Wo das Gerät leider etwas mehr Platz benötigt, ist in der Tiefe: hier messen wir 48 cm. Es lohnt sich also, auch die Tiefe der Arbeitsplatte zu überprüfen.
Was ist sonst noch wissenswert im Ninja Double Stack XL Test?
Das platzsparende Design ist jedoch nicht das einzige Merkmal. Ein weiteres ist, dass Grillroste mitgeliefert werden, die man in die Schubladen einsetzen kann. Dadurch lässt sich das Gerät so konfigurieren, dass man vier Lebensmittel gleichzeitig zubereiten kann. Für diesen Zweck gibt es auch eine spezielle Funktion: die „Double Stack Pro“-Funktion. Diese soll aktiviert werden, wenn mehr als ein Lebensmittel in einer Schublade zubereitet wird, um gleichmäßigere Ergebnisse zu erzielen. Ob das wirklich funktioniert, sehen wir uns gleich im Praxistest an.
Ein weiteres Merkmal, das heutzutage bei den meisten Doppelkammer-Heißluftfritteusen Standard ist, ist die Sync- und Match-Funktion. Mit diesen Funktionen können wir die Fächer synchronisieren, wenn wir unterschiedliche Lebensmittel zubereiten, und sie auch gleichzeitig gleichstellen, wenn wir gleiche Lebensmittel garen.
Zusätzlich gibt es noch einige kleinere, aber nützliche Details. Das Gerät ist mit Transportgriffen an der Unterseite ausgestattet, was das Umstellen erleichtert. Es verfügt über vier Anti-Rutschfüße, die verhindern, dass das Gerät beim Herausziehen der Schubladen verrutscht. Die Kabellänge beträgt ca. 80 cm – das ist zwar etwas kürzer als bei anderen Geräten, aber für ein Gerät, das in der Regel auf der Arbeitsplatte stehen soll, durchaus akzeptabel.
Nun zum Zubehör: Es sind zwei Schubladen mit jeweils 4,75 l enthalten, sowie zwei Antihaft-Crisper-Platten, zwei Grillroste, der Quickstart-Guide mit einigen Rezepten und weiterem Papierkram.
Der praktische Teil unseres Ninja Double Stack XL Test
Kommen wir nun zum Wesentlichen: dem Praxistest. Wir beginnen mit der Bedienung. Das erste, was auffällt, ist, dass das Gerät über ein Display mit Knöpfen und einem Drehregler verfügt. Das ist tatsächlich besonders, denn die meisten Geräte haben einen Touchscreen, der in der Regel nicht so präzise und angenehm zu bedienen ist. Echte Knöpfe und ein Drehregler bieten auf jeden Fall eine genauere und wertigere Bedienung. Die Temperatur reicht von 40 bis 240 °C, kann jedoch je nach ausgewähltem Programm variieren. Die 240 °C erreicht man nur im Programm „Max Crisp“, die 40 °C nur im Programm „Dehydrate“.
Der Timer reicht von einer Minute bis 12 Stunden und variiert ebenfalls je nach gewähltem Programm. Die meisten Programme im Ninja Double Stack XL Test bieten eine Zeiteinstellung von bis zu 60 Minuten oder bestenfalls ein paar Stunden. Nur das Programm „Dehydrate“ geht bis 12 Stunden. Die Temperatur lässt sich in 5 °C-Schritten und die Zeit in 1-Minuten-Schritten einstellen, außer bei der „Dehydrate“-Funktion, bei der größere Zeitintervalle gewählt werden können. Es gibt insgesamt sechs vordefinierte Programme: Airfry, Roast, Max Crisp, Reheat, Bake und Dehydrate. Die Auswahl erfolgt einfach über den Drehregler. Außerdem gibt es einen Knopf für „Match“ und einen für „Sync“. Natürlich kann man auch alle Werte individuell einstellen, wenn man das möchte. Die Einstellung von größeren Zeit- und Temperaturintervallen lässt sich mit dem Drehregler problemlos vornehmen.
Nun zur „Sync“- und „Match“-Funktion: Mit „Match“ werden die Einstellungen des ersten Fachs auf das zweite Fach kopiert. Mit „Sync“ werden die Fächer synchronisiert, sodass das Fach mit der kürzeren Garzeit zuerst fertig wird und das andere Fach darauf wartet. So sind beide Fächer gleichzeitig fertig, was besonders bei unterschiedlichen Lebensmitteln sinnvoll ist.
Die Kochergebnisse
Jetzt wollen wir wissen, was das Gerät in der Praxis wirklich kann. Wir starten mit den Pommes. Leider sind die Ergebnisse hier etwas ungleichmäßig. Der Grund liegt in der bauartbedingten Verteilung der Hitze: Anders als bei anderen Heißluftfritteusen kommt die heiße Luft hier nicht von oben, sondern von hinten. Nur so können zwei Schubladen übereinander statt nebeneinander platziert werden. Allerdings bedeutet dies, dass die Hitze sich eher im vorderen Teil der Schublade sammelt, während der hintere Teil weniger davon abbekommt. Durch häufiges Wenden kann dieser Effekt zwar etwas abgeschwächt werden, aber das Problem bleibt bestehen.
Die Pommes, die fertig sind, sind außen knusprig und innen zart, so wie man es von einer Heißluftfritteuse erwartet. Die Pommes, die nicht ganz durchgegart sind, sind zwar essbar, aber leider etwas wabbelig und weich. Andere Heißluftfritteusen liefern in der Regel gleichmäßigere Ergebnisse. Bei den Chicken Nuggets ist das gleiche Problem: Sie sind grundsätzlich fertig und sehen gut aus, aber beim genaueren Hinsehen sind sie ungleichmäßig gegart und nicht so knusprig wie bei anderen Geräten.
Alles halb so wild?
Jein. Die Aufbackbrötchen sind im Ninja Double Stack XL Test an sich ganz gut gelungen. Das Problem mit der Hitzeverteilung tritt hier weniger auf. Die Brötchen sind außen goldgelb, innen heiß und fluffig. Bei den Kartoffelspalten sieht es dann aber wieder ähnlich aus wie bei den Pommes: Die fertigen Wedges sind außen knusprig und innen fluffig. Die, die nicht ganz durchgegart sind, sind essbar, aber nicht so knusprig wie gewünscht. Die Chicken Wings sehen optisch sehr gut aus, sind durchgegart und geschmacklich gut, aber auch hier gibt es leichte Ungleichmäßigkeiten im Garprozess im Vergleich zu anderen Geräten.
Die Muffins hingegen wurden sehr gut: außen fest und innen fluffig, und auch die Farbe war ansprechend. Also hier gab es nichts zu meckern. Und was die „Double Stack Pro“-Funktion angeht: Diese hatte leider keinen spürbaren Effekt auf die Gleichmäßigkeit oder Knusprigkeit. Auch nach einem weiteren Test mit dieser Funktion blieben die Probleme mit der Hitzeverteilung bestehen. Die heiße Luft sammelte sich immer noch im vorderen Teil der Schublade, und das Ergebnis blieb ungleichmäßig, selbst bei regelmäßigem Wenden.
In Sachen Geschwindigkeit benötigt dieses Gerät etwas länger als andere Heißluftfritteusen – etwa 30 bis 40 % mehr Zeit. Insgesamt muss man sagen: Schade.
Das Handling
Beim Handling ist es wichtig zu beachten, dass das Gargut zwischendurch geschüttelt werden muss. Wenn man jedoch die Roste nutzt, kann man die Schubladen nicht oder zumindest nicht so leicht schütteln. Das ist besonders bei Pommes und Nuggets ein Problem. Während die Pommes gerne geschüttelt werden, mögen es die Nuggets eher nicht, da sie sonst ihre Panade verlieren. Das zusätzliche Mehrstöckige Design bringt also auch das Schüttelproblem mit sich. Bei der Lautstärke liegt das Gerät bei etwa 55 bis 60 dB, was in Ordnung ist.
Wie ist das Hitzemanagement?
Der Griff bleibt kühl, das Display ebenfalls. Das Gehäuse wird an den Seiten heiß, ebenso die Front und die Schubladen. Die Luft aus den Lüftungsschlitzen ist ebenfalls heiß, daher sollte man vorsichtig sein. Wenn man das Gerät näher an eine Wand stellt, kann es dort warm werden, aber in meinem Fall war es nicht zu problematisch. Es ist trotzdem ratsam, genügend Platz zwischen der Heißluftfritteuse und der Wand zu lassen.
Verarbeitung und Reinigung
Die Verarbeitung ist gut, aber uns sind im Ninja Double Stack XL Test dennoch kleinere Mängel aufgefallen: Die Spaltmaße sind nicht immer perfekt, und es gibt ein paar Wellen im Kunststoff. Das Display ist jedoch gut eingefasst und wirkt wertig. Die Wannen und Gittereinsätze sind spülmaschinenfest, die Roste wurden jedoch nicht in der Bedienungsanleitung erwähnt. Wir haben sie trotzdem in die Spülmaschine gesteckt und sie sind ohne Schaden geblieben. Es ist jedoch wahrscheinlich besser, sie von Hand zu reinigen.
Unser Fazit zur Double Stack
Die Ninja Double Stack XL liegt preislich im mittleren bis höheren Bereich und wird gut gekauft. Das liegt unserer Meinung nach an dem platzsparenden Design, welches es ermöglicht, das Gerät dauerhaft in der Küche zu integrieren. Allerdings gibt es in Bezug auf die Kerneigenschaften wie Hitzeverteilung und Geschwindigkeit noch Optimierungsbedarf. Ninja hat sich als innovativ erwiesen, und wir sind uns sicher, dass sie die Schwächen dieses Modells erkannt haben und bereits an Verbesserungen oder einer neuen Version arbeiten.